Allgemeines
Durch das Versiegeln wird eine gefüllte und glatte Oberfläche erreicht, die äusserst pflegeleicht ist. Wichtigste Voraussetzung für eine einwandfreie Parkettversiegelung ist ein perfekt geschliffener und sauber gereinigter Parkettboden. Schleiffehler, nicht oder zuwenig ausgeschliffene Kratzer des Grobschliffs, Fugen, sowie Beschädigungen in der Oberfläche, lassen sich durch die Versiegelung nicht beseitigen. Im Gegenteil, Sie werden durch die Lackierung sogar noch stärker sichtbar. Vor dem Aufbringen des Siegels sollten horizontal angrenzende Flächen abgedeckt werden, damit sie nicht durch Lackspritzer verunreinigt werden.

Eine Versiegelung kann gegen mechanischen Druck nicht widerstandsfähiger sein als das Holz, welches als Unterlage dient. Die Eindruckfestigkeit von Holz wird mit einer Versiegelung nicht oder nur unwesentlich beeinflusst.

Grundierungen
Grundierungen haben verschiedene Aufgaben zu erfüllen:

  • Reduzierung der Fugenverklebung (bei Wasserlack)
  • Absperrung von Inhaltsstoffen (bei Exotenhölzern)
  • Absperrung von Wachs und anderen Verunreinigungen
    (bei Sanierung von alten Böden)
  • Intensivierung des Holzfarbtons (bei Wasserlack-Decklack)

Grundierungen werden meistens mit der Rolle aufgetragen. Das Auftragen sollte über Kreuz ausgeführt werden (Minimierung von Rollenansätzen). Grundierungen werden normalerweise nicht geschliffen. Der erforderliche Zwischenschliff erfolgt meistens erst vor dem letzten Decklackauftrag.

Decklacke
Decklacke werden meistens mit einer auf die Lackart abgestimmten Rolle aufgetragen. Mit der gewählten Anzahl Anstriche kann die Lebensdauer der Versiegelungsschicht beeinflusst werden.Grundierung und Decklack werden mit jeweils 100-125 g/m2 und Anstrich aufgetragen. Die Anzahl der Anstriche ist vom gewählten Lacksystem, der Beanspruchung des Bodens und den Kundenwünschen abhängig. Eine weitere wichtige Voraussetzungen für eine einwandfreie Parkettversiegelung ist die Einhaltung der Verarbeitungshinweise des Lackherstellers.

Versiegelungsregeln allgemein:

  • auf Sauberkeit achten (Staub auf Fenstersimsen etc. entfernen).
  • für gute Belüftung der Räume sorgen
  • keine Zugluft (z. B. durch zu weit geöffnete Fenster) erzeugen
  • richtiges Raumklima einhalten
  • Bodenheizung reduzieren oder ausschalten
  • keine direkte Sonnenbestrahlung während des Lackauftragens
  • bei grösseren Flächen zu zweit arbeiten um Rollenansätze zu vermeiden
  • ausreichende Lackmenge bereitstellen
  • Räume absperren und genügend lange nicht mehr betreten

Beim Auftragen des Siegels ist darauf zu achten, dass gleichmässig auf der ganzen Fläche Lack aufgetragen wird. Stellen, welche übersehen werden, wo also kein oder zu wenig Siegel aufgetragen wird, bleiben später auf der Fläche sichtbar. Es ist deshalb ratsam, den Lack in Bahnen zuerst quer und danach längs der Holzrichtung auszurollen. Dadurch wird eine gleichmässige Oberfläche erzielt und Rollenansätze vermieden. Bei grösseren Flächen ist es empfehlenswert zu zweit zu arbeiten damit es zu keinen Ansatzstellen zwischen den Lackauftragsbahnen kommt.

Vor dem letzten Anstrich wird der Siegel zwischengeschliffen. Dabei werden kleinere Verunreinigungen oder Blasen entfernt und die Oberfläche nochmals geglättet. Nach dem Zwischenschliff muss die Fläche sehr sorgfältig gereinigt werden, da ansonsten die Verunreinigungen im Siegel eingeschlossen werden. Es ist daher ratsam, den Boden mit einem nebelfeuchten Lappen zu wischen. Zugluft sollte während und nach dem Versiegeln vermieden werden, da es sonst ungleichmässig trocknet und Orangenhaut oder Ansätze entstehen können. Ebenso können Blasen welche beim Aufrollen entstehen, durch Zugluft in der Siegeloberfläche sichtbar fixiert werden.

Die Siegelqualität sollte dem Objekt angepasst werden, sei es für den Wohnbereich oder für stark beanspruchte Einsatzgebiete und Objekte. Diese Unterscheidung ist zu berücksichtigen, um die Basis für eine lange Lebensdauer zu legen. Die fertige Versiegelung kann am Tag nach dem letzten Anstrich betreten werden. Das Auslegen von Teppichen, Auftragen von Pflegemitteln oder stärkere Beanspruchung darf in der Regel frühestens nach einer Woche Aushärtezeit erfolgen.

 

Die vollständige Liste und Produkt­beschreibungen der Bauwerk Versiegelungslacke finden Sie in Kapitel  8.2

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