Holzböden, ohne werkseitige Oberflächenbehandlung, müssen nach dem Verlegen geschliffen werden um:

  • Verschmutzungen und Klebstoffreste zu entfernen
  • Unebenheiten zwischen den Verlegeeinheiten zu beseitigen
  • eine gleichmäßige feine Oberfläche zu erhalten.

Die Parkettoberfläche kann nur so eben sein wie der Untergrund, auf den das Parkett verlegt wird. Es ist falsch anzunehmen, dass durch das Schleifen des Parketts die Unebenheiten des Untergrundes ausgeglichen werden können. Trotz verbesserter Schleifmaschinen ist ein auf ebenem Unterboden verlegtes Parkett immer noch die beste Voraussetzung für ein einheitliches Schleifbild. Das Abschleifen von Holzböden erfolgt in mehreren Schleifgängen, mit unterschiedlichen Körnungen und in verschiedenen Richtungen. Die Anzahl der Schleifgänge hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Menge und Größe der Unebenheiten zwischen den Parkettelementen
  • Qualität der Verlegung
  • Parkettart
  • Holzart
  • Art der Schleifmaschine
  • Bei Renovierungen vom Zustand der Parkettoberfläche
  • (z. B. Eindrücke durch spitze Schuhabsätze)
  • Vor Beginn des Schleifvorganges ist der Boden gründlich zu reinigen.
  • Eventuell sichtbare Nägel müssen versenkt werden.
  • Ebenso werden vor dem Schleifen Reparaturen durchgeführt, die nach dem Schleifen nicht mehr sichtbar sind (z. B. kleine Wasserschäden).
  • Mit Bandschleifmaschinen sind in der Regel drei Schleifgänge erforderlich.
  • Dazu werden Bänder der Körnung 24-100 verwendet.

Grobschliffe (Körnungen 24, 30 und 40)
Bei neuverlegtem Klebe- oder Massivparkett aus Hölzern mittlerer Härte wird mit den Körnungen 30 bis 40 begonnen. Der Schliff erfolgt ein- bis zweimal diagonal zur Holzfaser (dadurch verhindert man das stärkere Ausschleifen des weicheren Holzes). Wegen der Staubaufnahme sollte der Rückwärtsschliff in der gleichen Spur, ca. 2 cm versetzt, erfolgen. Da die Maschine geführt werden muss, bleibt der Boden hinter der Maschine, im Randbereich ca. 1 m breit, ungeschliffen. Diese Fläche ist anschließend in umgekehrter Richtung zu bearbeiten. Wenn nötig, kann ein zweiter Schliff, 90° zum Ersten, ausgeführt werden. Sollten dennoch Parkett-Teile tiefer liegen, müssen diese ausgewechselt werden. Lose oder beschädigte Einzelteile müssen ebenfalls durch neue Teile ersetzt werden.

 

Mit Dispersions- (z.B. Bauwerk F5)  oder Silan-Klebstoff (z.B. MS40) verklebtes Parkett kann nach ca. 48 Stunden geschliffen werden.

Das Schleifen sollte bei mässigem Tempo, mit möglichst gleichbleibendem Walzendruck, ausgeführt werden. Der Richtungswechsel von Vor- und Rückwärtsschliff sollte an lichtarmen Stellen des Raumes erfolgen. Am Ende einer Schleifspur muss die Schleifwalze rechtzeitig vor dem Stillstand der Maschine vom Boden abgehoben werden. Nach dem Wechsel auf die nächste Spur, ist die Walze vorsichtig abzusenken. Wenn die Maschine mit rotierender gesenkter Schleifwalze stehen bleibt, entstehen Rillen und Vertiefungen. Diese lassen sich bei groben Körnungen nicht mehr entfernen. Nach jedem Schliff (Körnungswechsel) muss der Boden mit einem Haarbesen sauber gewischt werden, um nicht durch herumliegende gröbere Körner das feinere Schleifpapier zu verletzen.

Mittelschliffe (Körnungen 60 und 80)
Die Mittelschliffe mit den Körnungen 60 und 80 dienen zur Beseitigung von Spuren des Grobschliffes und von Ansätzen. Diese Schliffe erfolgen quer durch den Raum, wenn möglich nie in Richtung des Lichteinfalls, jedoch immer quer zum Grobschliff.

Kitten / Ausbessern
Nach dem Mittelschliff erfolgt (wenn nötig) das Abkitten der gesamten Parkettfläche oder teilweise auch nur partiell. Kleinere Verletzungen, einzelne Fugen und Nagellöcher werden dadurch beseitigt. Bei größeren Vertiefungen muss diese Behandlung mehrmals durchgeführt werden.

Als Füllstoff geeignet
Fugenkittlösung für rohes Parkett zum Mischen mit Schleifstaub, wasserhaltig und farblos (z. B. Mix&Fill Plus).

Es besteht das Risiko, dass es nicht immer genau der Farbe des verlegten Parketts entspricht. Der Füllstoff soll mittels Glattspachtel und unter Druck in die Fugen und Vertiefungen eingebracht werden. Keinesfalls darf ein dicker Film auf der Parkettoberfläche entstehen. Nach einer Abbindezeit von ca. 30 Minuten kann mit dem letzten Schliff begonnen werden.

Bei alten Massivparkettböden müssen große Fugen mittels speziell zugeschnittener ­Holzspäne ausgefüllt werden, da Füllstoffe mit der Zeit meistens wieder ausbrechen.

 

Vorsicht:
Metallstaub (Schleifen von Metallteilen wie Nägel, Türschwellen) kann z. B. bei Eiche (stark gerbsäurehaltig) in Reaktion mit dem Versiegelungs­lack zu dunklen Verfärbungen führen.

Ränder schleifen
Ränder und andere Teilflächen (z. B. in Nischen und unter Heizkörpern) sind mit der gros­sen Schleifmaschine nicht zu erreichen. Beim Führen der dafür geeigneten Rand- und Unter­radiatormaschinen ist Gefühl und Aufmerksamkeit erforderlich. Mit der Randschleifmaschine sind die Restflächen vom Ende des Mittelschliffes bis zur Wand sauber und übergangslos mit verschiedenen Körnungen zu schleifen. Dasselbe gilt für die Unterradiatorschleifmaschine (Zünglein). Nicht erreichbare Flächen, wie Ecken etc., werden mit der Eckenschleifmaschinen oder einer Ziehklinge bearbeitet. Wichtig bei Rand-, Unterradiator- und Eckenschleifmaschinen ist, dass man nicht zusätzlich darauf drücken, sondern nur führen darf.

Feinschliffe (Körnungen 100 bis 150)
Vor Beginn des Feinschliffes muss der Boden sehr sauber mit einem Haarbesen gewischt oder mit einem Staubsauger gereinigt werden. Feinschliffe erfolgen in Richtung des Lichteinfalls, bzw. längs zur Holzfaser. Normalerweise sind insgesamt 3-4 Schleifgänge mit verschiedenen Körnungen notwendig, um einen Klebeparkettboden fachgerecht zu schleifen. Beim Schleifen von alten Fertigparkettböden genügen im Allgemeinen 2-3 Schleifgänge.

Nach Abschluss der Schleifarbeiten sind die Staubsäcke an den Maschinen zu entleeren. Der Schleifstaub ist mindestens 18 Std. an einem feuersichern Ort zu deponieren. Schleifstaub in Verbindung mit Bodenöl oder Ölsiegel kann sich selbst entzünden. Auch durch Funkenwurf eines Nagelkopfes kann sich Schleifstaub entzünden.

Optimale Oberflächen können durch einen zusätzlichen Planschliff mit Einscheibenmaschine (Tellerschleifmaschine / Trioschleifmaschine) mit Netz oder feinem Papier erreicht werden.

Tipps:
Durch Verwendung von ungeeig­ne­ten Schleifmitteln können Schleif­fehler auftreten:

  • zu grobe Körnung: tiefe Kratzer, die mehr Mittelschliffe erfordern

  • zu feine Körnung:
    Brandstellen und Wellen

  • abgenutzte Schleifmittel:
    Brandstellen und Flecken

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